Über uns
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Mission
Das Osterspringen Amriswil ist für die Reiterinnen und Reiter der Elite eine Etappe der Longines Championship Series und somit eine Qualifikation zur CH-Meisterschaft und den Schweizer Cup. Auf regionaler Stufe finden Qualifikationsprüfungen für den legendären OCC-Cup statt.
Was vor mehr als 100 Jahren aus der Kavallerie-Reiterei hervorging, hat sich über die Jahrzehnte zu einem nationalen Springsport-Event entwickelt: Das Osterspringen Amriswil ist ein Klassiker der Schweizer Pferdesport-Geschichte und ein Highlight der Oberthurgauer Eventagenda. Im Jahr 2023 konnten wir die 100. Durchführung des Turniers feiern.
Im Jahre 1894, 20 Jahre nach der Gründung der Schweizer Armee, haben einige motivierte Kavallerie-Kameraden den Oberthurgauischen Kavallerie-Verein gegründet. Zweck des Vereins war die Durchführung von ausserdienstlichen Kavallerie-Reitübungen und die Pflege der Kameradschaft. Zu diesem Zeitpunkt hat noch keiner der Kavalleristen an die Durchführung eines Reitturniers gedacht.
Heute ist das Osterspringen einer der traditionsreichsten und bedeutendsten nationalen Reitsportanlässe in der Schweiz. Das Springturnier ist ein bestens bekannter und etablierter Grossanlass im Kanton Thurgau, der weit über die Kantonsgrenzen hinaus eine hohe Beachtung geniesst. „Spitzensport, Tradition und Geselligkeit“ – mit diesem Slogan sind wir ein beständiger Wert im Ostschweizer Sport- und Eventkalender.
Mit vier Turniertagen über das verlängerte Oster-Wochenende, rund 500 Teilnehmern, etwa 2‘500 Starts und mehreren Tausend Zuschauern gehören wir zu den grösseren Veranstaltern in der Schweiz.
FACTS & FIGURES
Das Osterspringen Amriswil hat eine lange Tradition. Vor über 100 Jahren wurde die Veranstaltung ins Leben gerufen. Der Springsport-Event hat sich über die Jahrzehnte laufend weiterentwickelt und sich den verändernden Rahmenbedingungen angepasst. Im Jahr 2024 zeichnet sich das Turnier durch folgende Eckwerte aus:
Steckbrief zum Turnier: | |
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Gründung | Im Jahr 1920 erstmals durchgeführt, seit 1923 regelmässig am Osterwochenende. 101. Durchführung im Jahr 2024. |
Anzahl Turniertage | 4 Tage |
Teilnehmende | 300 Reiterinnen und Reiter aus der ganzen Schweiz mit Brevet, regionaler oder nationaler Verbands-Lizenz |
Pferde | 500 Springpferde |
Starts | 1’100 |
Sport-Programm | 17 Springprüfungen, Stufen B/R90 bis N150 - Etappe der Longines Championship Series - Qualifikation Schweizer Cup - Station des OCC-Cup |
Auszahlung Preisgeld | rund 55'000 Franken |
Gastronomie-Mengen | 1'300 Grillwürste 1'200 Steaks und Schnitzel 500 kg Pommes-Frites 600 Burger 150 kg Poulet-Flügeli 200 kg Brot 800 Liter Bier 2'800 Tassen Kaffee |
Helfende | rund 165 Helferinnen und Helfer, die insgesamt über 2'800 Helferstunden leisten |
Turnier Sandplatz-Arena | 3'340 m2, temporäre Sandplatz-Arena 70 x 48 m |
Aufbau Sandplatz-Arena | 3'400 Kunststoff-Bodenplatten, gestapelt auf 75 Paletten. Jede Palette wiegt 1 Tonne. Tretschicht 700 Tonnen Quarzsand. Aufbau-Dauer 7 Tage, Rückbau 4 Tage. |
Abreitplatz | 1'425 m2, permanenter Sandplatz 25 x 57 m mit temporärer Zeltüberdachung |
RIMONDO Turniervideo | Aufzeichnung aller Springprüfungen durch RIMONDO |
Funktionäre
Jury-Mitglieder
Tierärztlicher Dienst
Medizinischer Rettungsdienst
Parcoursbauer
Zeitmessung und Resultate
Platzsprecher
Das Osterspringen früher
Während vieler Jahre war es auch beim Osterspringen üblich, dass mit Plakaten in der Öffentlichkeit für den Event geworben wurde. Eine kleine Auswahl an Osterspringen-Plakaten präsentieren wir Ihnen in dieser Galerie. Herausragend sind dabei die wunderschön gestalteten Plakate des berühmten Iwan Edwin Hugentobler aus den 20er-, 30er- und 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Die Plakate können wir Ihnen dank freundlicher Unterstützung durch folgende Personen und Institutionen präsentieren:
- Ulrich Brüschweiler, Zihlschlacht
- Thomas Häsler, Schlatt
- Museum für Gestaltung, Zürich
Das OK ist darum bemüht, weitere Plakate digitalisieren zu können, damit die Galerie erweitert werden kann.
Geschichte
Probleme gab es am diesjährigen Osterspringen, weil der bisherige Abreiteplatze überbaut worden war, und der neue Platz sich bei der anhaltend feuchten Witterung nicht bewährte. Einmal mehr zeigte sich das OK auch unvorhergesehenen Schwierigkeiten gewachsen. Der Abreiteplatz wurde kurzerhand auf den Übungsplatz bei der Reithalle verlegt.
Um das Terrain auf dem Teilenfeld zu schonen, musste das Regionale Wochenende des Osterspringens 1991 kurzfristig nach Erlen in die Halle der Fam. Nischelwitzer verlegt werden. Dank der grossen Flexibilität aller Beteiligten konnte so doch noch ein Teil der Prüfungen durchgeführt werden.
Völlig überraschend gewann die Equipe des „RVA“ auf dem heimischen Tellenfeld die Ausscheidung für den „OKV-Cup“. Die Amriswiler waren in Ermangelung eines vierten Reiters nur zu dritt, und somit ohne Streichresultat angetreten. Sie hatten sogar die Standarte im Kasten gelassen, da sie sich kaum eine Chance ausrechnet hatten. Um so grösser war die Freude, als Alfons Haag mit „Marco II“, Silvia Schwyter mit „Billy Sovereign“ und Rahel Deutsch mit „Condor“ die Ehrenrunde anführen durften. Grosse Freude herrschte auch beim langjährigen OK-Präsidenten Walter Lehmann, als Amriswil anlässlich der Jahresversammlung des VSCR von den Elitereitern unter die drei besten Plätze gewählt wurde, und er bei der Verlosung den 1. Preis zog.
Am 27. Februar 1980 brannte die „Frohsinn-Scheune“ in Köpplishaus bis auf die Grundmauern nieder. In den Flammen wurde auch das eingelagerte Hindernismaterial des „RVA“ zerstört.Mit Teils geliehenem, Teils „brandneuem“ Material ging das Osterspringen 1980 über die Bühne. Auf wenig Verständnis stiess das OK bei den Mitgliedern, als die Vereinsprüfung
abgesagt wurde, um den Boden zu schonen. Als es dann darum ging, die Festtribüne abzubrechen, streikten sie kurzerhand.
Wegen der grossen Anzahl der Starter musste das Osterspringen auf 4 Tage ausgedehnt werden. Zum ersten Mal wurde der Anlass auch vom Schweizer Fernsehen mit einigen Sendeminuten bedacht.
Wieder einmal mehr hatten die Amriswiler an Ostern Pech mit dem Wetter. Nur dank der abgeschlossenen Schlechtwetter-Versicherung konnte ein grösseres Defizit vermieden werden. Resultierte doch aus dem riesigen Arbeitsaufwand ein Gewinn von sage und schreibe: Fr. 13.15.
Um die Vereinsmitglieder wieder vermehrt für die Mitarbeit am Osterspringen zu motivieren, wurde eine spezielle Prüfung für Vereinsmitglieder ausgeschrieben. Nach der Abschaffung der Kavallerie waren auch die Kategorien D und U aufgehoben worden, und das Osterspringen Amriswil war eine Nationale Veranstaltung geworden. Nun sollten auch die Reiter mit einer Regional-Lizenz wieder eine Startmöglichkeit erhalten. Dies bedingte aber eine Ausdehnung des Osterspringens auf 2 Tage. Dieses neue Konzept stiess nicht überall auf Gegenliebe. Bruno Nischelwitzer, langjähriger Sekretär des Osterspringens, setzte sich aber immer wieder vehement für die regionalen Reiter ein.
Ostern 1975 versank in Schnee und Regen, und das Osterspringen verzeichnete ein massives Defizit. Man Hess sich aber dadurch nicht entmutigen, sondern beschloss, sich in Zukunft noch mehr anzustrengen und möglichst wenig fremde bezahlte Hilfskräfte einzusetzen. Auch verzichtete der „RVA“ dieses Jahr auf einen Beitrag aus der Osterspringen-Kasse, und das OK verzichtete auf seinen Ausflug.
Tierarzt Dr. Alex O. Aepli hatte während 35 Jahren an 30 Osterspringen als allseits geschätzter Parcoursbauer mitgewirkt. Nun hielt er die Zeit für gekommen, sein Amt in jüngere Hände zu legen. In den darauffolgenden Jahren zeichneten sich meist Paul Weier und Kurt Hättenschwiler für den Parcoursbau verantwortlich.
Der „Oberthurgauische Kavallerie-Verein“ musste seine Zielsetzungen ändern. An der Jahresversammlung vom Januar 1971 wurde auch der Name geändert in: „Reitverein Amriswil und Umgebung“. Nach den neuen Statuten konnten nun auch Privatpersonen als Aktivmitglieder aufgenommen werden. Gleichzeitig wurde der Jahresbeitrag von Fr. 3.50 auf Fr. 10.- angehoben.
Im gleichen Jahr wurde mit einem Spanferkel-Essen der neue Trainingsplatz vis à vis der Reitbahn eingeweiht. Der Platz wurde von der Gemeinde Amriswil zur Verfügung gestellt, und der Reitverein verzichtete dafür auf das bisherige Recht, auf dem Tellenfeld zu trainieren.
Bei den Vorbereitungen für das Osterspringen 1955 gab der langjährige Präsident Oberst Hans Brüschweiler bekannt, dass er gedenke, bald jüngeren Kräften Platz zu machen. Er hatte sich während vieler Jahre grosse Verdienste um den “ OKV“ und das Osterspringen Amriswil erworben.
Wegen der schlechten Witterung gab es am diesjährigen Osterspringen ein Defizit von über Fr. 8*000.- Dem Wunsch des Fussballclubs, den Wall nach Westen zu verlegen wurde entsprochen. Die Kosten übernahm der FC.
Für das Osterspringen 1952 waren mit 400 Konkurrenten die Nennungen so zahlreich, dass die Springen auf zwei Plätzen durchgeführt werden mussten. In dieser ausserordentlichen Situation war man im Verein auch auf die tatkräftige Mitarbeit der älteren Jahrgänge angewiesen. Das wiederum recht gute Rechenergebnis ergab einen Gewinn von 23% der Einnahmen und wurde auf das Organisationskomitee und den Verein aufgeteilt.
Das Osterspringen 1951 musste wegen der Maul- und Klauenseuche abgesagt werden.
Der wirtschaftliche Aufschwung brachte immer mehr Reitsportbegeisterte auf die Concours-Plätze. Die vereinzelten „Herrenreiter“ und „Amazonen“ waren aber noch stark in der Minderheit. Feldgrau war die vorherrschende Farbe. 1950 wurden an Ostern neben den Springen auch Dressurprüfungen durchgeführt.
Das bei sommerlichem Wetter durchgeführte Osterspringen 1948 mit Fahrkonkurrenzen war ein Riesenerfolg. Die Festwirtschaft verzeichnete Rekordumsätze : 1439 Bratwürste, 845 Cervelats, 600 Schinkenbrote, 132 Kisten Bier und dazu diverse Flaschenweine. Dies alles in wenigen Stunden.
Das Osterspringen Amriswil erhielt Konkurrenz. In Fehraltdorf wurden am gleichen Datum Offiziersrennen und Springen durchgeführt. Amriswil reagierte darauf mit einer Ausdehnung der Fahrprüfungen, und hielt an der Durchführung von drei Offizierskonkurrenzen fest. Trotzdem gingen die Zuschauerzahlen merklich zurück, nicht zuletzt, weil in Fehraltdorf auch Rennen stattfanden.
Am Osterspringen 1944 wurde die Festwirtschaft zum ersten Mal in eigener Regie geführt. Von da an war Jean Koch vom „Löwen“ Sommeri während vieler Jahre für diesen einträglichen Betriebszweig verantwortlich.
Am 2. September 1939 riefen die Sturmglocken auch die Dragoner mit ihren „Eidgenossen“ unter die Fahnen. Es begann eine ernste Zeit, die von allen grosse Opfer verlangte. Trotzdem konnten die Osterspringen auch während den Kriegsjahren durchgeführt werden. Bis zu 8000 Zuschauer umsäumten den Concoursplatz, und dementsprechend gross waren auch die finanziellen Erträge.
In diesem Jahr verunmöglichte ein frühes Einrücken der Schwadrone zum Wiederholungskurs ein Osterspringen.
Auf die Initiative von Tierarzt Dr. Oskar Meier hin sollte für das Osterspringen eine feste Tribüne erstellt werden. Baukosten: Fr. 20’000. Die Finanzierung sollte mit Hilfe der Gemeinde und der Schulgemeinde erfolgen. Leider konnte das Projekt nicht verwirklicht werden, ebensowenig eine redimensionierte Version im darauffolgenden Jahr.
Ab 1923 wurden die Springkonkurrenzen am Ostermontag durchgeführt. Das erste Springen begann jeweils um 13 Uhr. Die Prüfungen setzten sich aus einem Gehorsamsspringen und einem Gruppenspringen zusammen. Als Teilnehmer waren Unteroffiziere und Soldaten zugelassen. Bald schon wurden auch die ersten Fahrprüfungen für Ein- Zwei- und Mehrspänner ausgeschrieben, die ebenfalls am Ostermontag zur Austragung gelangten.
Bekannt wurde Amriswil in den folgenden Jahren auch für seine
Quadrillen-Vorführungen anlässlich des Osterspringens. Von anfänglich 12 Reitern steigerte sich die Zahl von Jahr zu Jahr bis auf 20 Teilnehmer.
Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Oberthurgauischen Kavallerie-Vereins wurde am Sonntag, den 25. April 1920, folgende Konkurrenzen ausgeschrieben:
1. Leichte Springen für Unteroffiziere und Soldaten,
max. Höhe 90 cm
2. Schwere Springen für Unteroffiziere und Soldaten,
max. Höhe 100 cm
3. Gruppenspringen
Organisationskomitee und Preisgericht wurden durch Oblt. Sallmann Oskar, Drag. Straub Karl und Guide Fischer Paul gebildet. Die Abrechnung endete vielversprechend: Ergab sich doch bei Einnahmen von Fr. 10 421.65 ein Vorschlag von Fr. 4087.00.
Im Jahre 1918 führte der Oberthurgauische Kavallerie-Verein zum ersten Mal eine eigene interne Springkonkurrenz mit 24 Teilnehmern durch. Sie wurde als „vaterländisches Fest“ bezeichnet. Die Konkurrenten ritten in Uniform und mit blankem Säbel in den Parcours. Die Veranstaltung war ein grosser Publikumserfolg und ergab einen Kassenvorschlag von Fr. 215.95.
Im Jahr 1894 wurde der „Oberthurgauische Kavallerie-Verein“ gegründet. Zweck des neuen Vereins war die Durchführung von ausserdienstlichen Reitübungen und die Pflege der Kameradschaft. Auf der Heimreise aus der Rekrutenschule, so berichtet das Protokoll, wurde das erste Mal über die Vereinsgründung diskutiert.
Historische Impressionen
Das Osterspringen im
Schweizer Kavallerist
Presseberichte
Das Osterspringen fand seit 1920 in hunderten von Zeitungsartikeln Erwähnung. Die Präsenz in den gedruckten Medien unterstreicht den Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung des Turniers. Der älteste uns bekannte Zeitungsartikel stammt aus dem Jahr 1929. Gerade historische Zeitungsartikel geben einem einen Eindruck über das Osterspringen in vergangenen Jahrzehnten.
Das OK ist bestrebt, auf der Website alle uns verfügbaren Artikel zu publizieren. Da es sich um eine sehr aufwendige Arbeit handelt, werden die Artikel Schritt für Schritt aufbereitet und anschliessend publiziert. Die nachstehende Artikel-Liste wird daher immer wieder mit weiteren Einträgen ergänzt.